Doch das Krippenspiel bedeutet mehr als Rollen und Lieder. Es ist ein Ort, an dem Kinder erleben, wie biblische Geschichten lebendig werden. „Mir macht es Freude, Kinder auf dem Weg in den Glauben zu begleiten“, sagt Sarah Schramm. „Man kann ja nur Angebote machen. Aber wenn sie beim Geschichtenhören und Singen neue Horizonte entdecken, dann ist das eine kindgerechte Form, Hoffnung zu vermitteln.“
Für Edith Kotulla ist diese Zeit jedes Jahr ein Geschenk. „Die Vorbereitung des Krippenspiels ist für mich ein ruhiger Ankerpunkt inmitten der vielen Termine in der Adventszeit. Sie hilft mir, mich darauf zu besinnen, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.“ Dass auch ihre Tochter Paula (10) mitspielt und ihr Sohn Tim gerne mitsingt, macht die Proben für sie doppelt wertvoll.
Gerade in einer Welt, die von Krisenmeldungen geprägt ist und in der viele Menschen sich ohnmächtig fühlen, zeigt das Krippenspiel einen anderen Weg: Es erinnert daran, dass Zuversicht kein großer Plan sein muss, sondern im Kleinen beginnt, wie ein hell leuchtender Stern Hoffnung symbolisieren kann – im Vertrauen darauf, dass Gott mitten in unser Leben kommt. Im Strahlen der Kinder, die im Krippenspiel Engel oder Hirten sein dürfen, steckt etwas von dieser Kraft.
So wird das Krippenspiel in Mörse zu einem Gegenpol gegen die Sorgen der Zeit: Es schenkt Gemeinschaft, Freude und die Zuversicht, dass Weihnachten mehr ist als Konsum und Hektik. Es ist das Fest, das uns Jahr für Jahr neu sagt: Gott wird Mensch. Er kommt in unsere Welt – und bleibt.