Zuversicht - Das Krippenspiel in Mörse

Nachricht 01. Dezember 2025
Foto: Martina Lamken

Es ist ein besonderer Nachmittag im Gemeindehaus von St. Petri in Mörse:
15 Kinder sitzen erwartungsvoll in den Kirchenbänken. Manche rutschen hibbelig hin und her, andere flüstern schon eifrig über ihre Wunschrolle. Auf dem Programm steht die erste Probe für das Krippenspiel 2025. In der Mischung aus Aufregung, Schüchternheit und Neugier liegt schon ein Stück von dem, was das kommende Fest so besonders macht: Vorfreude
– und Zuversicht.

Seit vielen Jahren sorgen Edith Kotulla, Hiltrud Schröder und Angelika Behling dafür, dass das Krippenspiel in Mörse zuverlässig zum Heiligabend dazugehört. In diesem Jahr bekommen sie Unterstützung: Sarah Schramm, Gemeindepädagogin in Ausbildung – und nebenbei Organistin mit Leib und Seele. „Das wird toll! Wir werden schon für jeden eine schöne Rolle finden!“, sagt sie zuversichtlich und strahlt die Kinder an. Und tatsächlich: Rollen gibt es viele. Maria und Josef sind zu besetzen, mehrere Hirten, Engel und die drei Weisen, dazu ein Hauptmann mit ernster Botschaft und ein kleiner Engelschor. Alle Kinder sollen ihren Platz finden – und alle finden einen.

„Musik ist für mich auch eine Art der Glaubensvermittlung“, erzählt Sarah Schramm. „Eigentlich sogar die schönste. Ich bin ein absoluter Weihnachtsmusik-Fan – ab Oktober beginne ich voller Begeisterung, Weihnachtslieder zu spielen.“ Für das Krippenspiel hat sie sich nicht nur auf der Orgel einiges vorgenommen:
Ihre Tochter Bella (10) wird sie auf dem Cajón begleiten. Und wenn dann „Stern über Bethlehem“ durch die Kirche klingt, wird die frohe Botschaft auch musikalisch spürbar: Hoffnung wird hörbar, Freude wird geteilt.

Doch das Krippenspiel bedeutet mehr als Rollen und Lieder. Es ist ein Ort, an dem Kinder erleben, wie biblische Geschichten lebendig werden. „Mir macht es Freude, Kinder auf dem Weg in den Glauben zu begleiten“, sagt Sarah Schramm. „Man kann ja nur Angebote machen. Aber wenn sie beim Geschichtenhören und Singen neue Horizonte entdecken, dann ist das eine kindgerechte Form, Hoffnung zu vermitteln.“
Für Edith Kotulla ist diese Zeit jedes Jahr ein Geschenk. „Die Vorbereitung des Krippenspiels ist für mich ein ruhiger Ankerpunkt inmitten der vielen Termine in der Adventszeit. Sie hilft mir, mich darauf zu besinnen, warum wir eigentlich Weihnachten feiern.“ Dass auch ihre Tochter Paula (10) mitspielt und ihr Sohn Tim gerne mitsingt, macht die Proben für sie doppelt wertvoll.

Gerade in einer Welt, die von Krisenmeldungen geprägt ist und in der viele Menschen sich ohnmächtig fühlen, zeigt das Krippenspiel einen anderen Weg: Es erinnert daran, dass Zuversicht kein großer Plan sein muss, sondern im Kleinen beginnt, wie ein hell leuchtender Stern Hoffnung symbolisieren kann – im Vertrauen darauf, dass Gott mitten in unser Leben kommt. Im Strahlen der Kinder, die im Krippenspiel Engel oder Hirten sein dürfen, steckt etwas von dieser Kraft.

So wird das Krippenspiel in Mörse zu einem Gegenpol gegen die Sorgen der Zeit: Es schenkt Gemeinschaft, Freude und die Zuversicht, dass Weihnachten mehr ist als Konsum und Hektik. Es ist das Fest, das uns Jahr für Jahr neu sagt: Gott wird Mensch. Er kommt in unsere Welt – und bleibt.

Wenn am Heiligabend die Kirche sich füllt, wenn die Kinder mit klopfenden
Herzen auf der Bühne stehen und die Gemeinde mitsingt, dann ist
das mehr als ein Spiel. Dann wird die Weihnachtsbotschaft verkündet
– und schenkt allen, die dabei sind, ein Stück jener Zuversicht, die wir
so dringend brauchen.

Simone Willmann

Krippenspiele an Heilig Abend in unserer region

14.30 Uhr in Mörse mit Diakonin Behling und Lektorin Schramm

15 Uhr in Ehmen mit Pastorin Wehling und Team

15 Uhr in Sülfeld mit Pastorin Mühring

16 Uhr in Fallersleben mit Diakonin Behling

16 Uhr in Wettmershagen mit Pastor Thormeier

16.30 Uhr in Ehmen mit Pastorin Wehling und Team